Werkstattbericht – Ordensmacht & Römerfluch

Ordensmacht und Römerfluch – Regionalia Koblenz steht aktuell im Collector’s Club zum Vorbestellen bereit. Auf 128 Seiten entführt Autor Christopher Weule in die bekannten und unbekannten Winkel und Gassen der Stadt an Mosel und Rhein. Nach Tübingen, Oberfranken und den Unthoten Marschen ist dies der nunmehr vierte Regionalia-Band für HeXXen 1733, während der fünfte (Wien) bereits im Anmarsch ist. Wie Christopher die Arbeit an dem Band empfand, darüber befasst er sich in diesem Werkstattbericht.
„Rückblickend erstaunt es mich noch immer, was sich aus dieser kleinen Idee entwickelt hat, die ich vor einer gefühlten Ewigkeit hatte. Denn das Projekt begann ursprünglich als kleine, in Koblenz angesiedelte Abenteueridee für meine eigene Gruppe. Als Mirko Bader und ich uns dann über verschiedene Einfälle austauschten, kamen wir darauf zu sprechen – und kurz darauf war die Idee für einen Regionalband zur Stadt an Rhein und Mosel geboren. Denn das Setting versprach eine Menge: Eine uralte Geschichte, eine wunderschöne Kulisse mit all den Weinbaugebieten und zwei der bekanntesten Flüsse Deutschlands – und nicht zuletzt die nicht unwichtige politische Rolle im Zeitalter des Barock. Immerhin war Ehrenbreitstein (das damals noch nicht zu Koblenz gehörte) Sitz des Fürsterzbischofs von Trier – zu dieser Zeit eine der mächtigsten Personen im Heiligen Römischen Reich.

Wie das bei solchen Sachen so ist, durchlief das Buch während der allgemeinen Ideenfindung verschiedene Stadien mit Konzepten, die in Teilen wieder verworfen wurden, während andere Elemente hinzukamen. Von der einstigen Abenteueridee ist dementsprechend nicht mehr viel übrig, doch einige Charaktere und Impulse haben tatsächlich überlebt und es in die finale Version geschafft.
Der Aufbau
Wie alle bisherigen Reginaliabände besteht Ordensmacht & Römerfluch aus drei Teilen: einem Spielerteil, einem Teil mit für die HeXXenmeisterin bestimmten Geheimnissen und einem in der Region angesiedelten Abenteuer. Während die Ideenfindung für die ersten beiden Teile zeitgleich stattfand, begann die Arbeit am Abenteuer erst, als der Rest des Buches weitestgehend fertiggestellt war. Das hatte natürlich zur Folge, dass es auch währenddessen immer wieder notwendig war, zu bereits fertigen Abschnitten zurückzukehren und kleinere Veränderungen vorzunehmen, um einen kohärenten Text zu erschaffen. Das Ergebnis ist ein Abenteuer, das nicht nur in Koblenz spielt, sondern in besonderer Weise mit den Geheimnissen und Persönlichkeiten verzahnt ist, die in den vorigen Teilen beschrieben werden.
Römer und Ritter

Ordensmacht & Römerfluch konzentriert sich in erster Linie natürlich auf das damalige Koblenz und jene Orte, die zwar heute zur Stadt gehören, 1733 jedoch noch nicht (wie Ehrenbreitstein). Aber auch das weitere Umland wird beleuchtet, so finden beispielsweise auch die Städte Andernach, Neuwied und Bad Ems Erwähnung. Und natürlich ist in der Region nicht alles so, wie es in der wahren frühen Neuzeit war. Denn bei HeXXen 1733 handelt es sich schließlich um eine alternative Realität mit Dämonen, Vampiren und anderen teuflischen Kreaturen.
Zwei absichtliche Änderungen sind dabei besonders hervorzuheben: Zum einen befindet sich Koblenz in unserer Welt fast gänzlich unter der Kontrolle des Deutschen Ordens. Die Ritter kämpfen um den Machterhalt und sehen in einer jeden Person eine potenzielle Bedrohung für die Sicherheit der Stadt und ihres Status Quo. Dementsprechend misstrauisch werden Fremde (und insbesondere Jäger) beäugt. Zum anderen findet die Besinnung auf die römische Vergangenheit in der Welt von HeXXen 1733 deutlich früher statt als in der wahren Geschichte (die Altertumsforschung sollte erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts Fahrt aufnehmen). Die sogenannte Gesellschaft der Ahnen kauft Gebäude auf, lässt diese abreißen und führt Grabungen im Stadtgebiet durch. Doch was im Untergrund lauert, ist nicht unbedingt von der freundlichen Sorte …
Flüche und Geister

Zusätzlich zur Beschreibung der Region kannst du dich mit dem Altertumsforscher auf eine brandneue Profession freuen. Dabei handelt es sich jedoch mitnichten um einen in Bücher versunkenen Akademiker. Vielmehr haben diese Archäologen eine Möglichkeit gefunden, mithilfe antiker Fluchtafeln altertümliche Flüche zu wirken und mit Geistern in Kontakt zu treten. Die Besonderheit: Die Altertumsforscher selbst verfügen über kein magisches Talent. Stattdessen nutzen sie die in den Fluchtafeln gespeicherte Kraft. Ihre Jägerkräfte beruhen dabei insbesondere auf akademischem Wissen und stellen somit neue Möglichkeiten dar, diese Fertigkeit zu nutzen.
Ich wünsche euch viel Freude dabei, die in Ordensmacht & Römerfluch beschriebenen Geheimnisse und Schrecken zu ergründen und der Welt von HeXXen 1733 ein weiteres Puzzlestück hinzuzufügen. Euer Christoher Weule“
Mit verhexxten Grüßen, euer HeXXenmeister Mirko