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Was macht ein Rollenspiel-Redakteur in der Weihnachtszeit?

Was macht ein Redakteur an Weihnachten?
24. Dezember 2022

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und Draußen ist es nicht nur kalt, es wird auch schon sehr früh dunkel … die ideale Zeit, um wieder mehr zu spielen! Das Schwarze Auge-Chefredakteur Niko berichtet von seinen Rollenspiel-Jahreshighlights und Plänen für die Feiertage.

Klar, der quasi unvermeidbare Vorweihnachtsstress muss noch überwunden werden – sei er nun familiär oder beruflich bedingt. Eilig noch die letzten Geschenke besorgen und die Feiertage mit allen Familienmitgliedern koordinieren, mit diesem und jenem Projekt zum Jahresende noch Milestone XY erreichen – aber dann aber dann widmen wir uns endlich wieder dem besten Hobby überhaupt: Pen-&-Paper-Rollenspiele!

Besinnlichkeit ist ein Gruppen-Abenteuer

Die Weihnachtstage selbst verbringe ich wie vermutlich die allermeisten mit Familienbesuchen und werde nur wenig dazu kommen, mich mit Rollenspielen zu beschäftigen – aber ich habe natürlich ein paar Sachen zum Lesen für Zwischendurch im Gepäck!

Die auf die Feiertage folgende Zeit zwischen den Jahren ist für mich schon lange eine besondere „Rollenspielzeit“, denn zu keiner anderen Zeit im Jahr komme ich so viele Tage am Stück ununterbrochen dazu, mich mit Rollenspielen zu beschäftigen.

Als ich noch in Norddeutschland gewohnt habe – bevor ich bei Ulisses angefangen habe – habe ich gemeinsam mit meinem alten Freund Karsten aus Hamburg, der Ende der 80er auch mein erster Spielleiter war, über Jahre hinweg eine kleine Einladungscon organisiert. Jetzt lebt er in England und bloggt über The Dark Eye, die englische Version von Das Schwarze Auge.

Aber die Zeiten, in denen wir zwischen den Jahren immer für ein paar Tage mit 10-12 Leuten zusammenkamen und in zwei parallelen Spielrunden mit einem Durchmischen der Spieler:innen zwei Runden hintereinander gespielt haben, wird mir ewig in Erinnerung bleiben. Wir nannten es die WinterCon und widmeten das Event neben einigen anderen Spielen vor allem Das Schwarze Auge.

Mittlerweile fehlt die Location, um so viele Leute unterzubringen, doch grundsätzlich bin ich dabeigeblieben, wenn auch nicht mehr unter dem Namen und in einem deutlich kleineren Kreis. Jetzt organisieren wir nur noch eine Spielrunde, spielen ein oder mehrere Abenteuer mit unterschiedlichen Systemen oder sogar ganze Kampagnen am Stück. Bei solchen Gelegenheiten nutze ich die Möglichkeiten für einen Blick über den Tellerrand immer wieder gerne – auch, wenn ich immer wieder zu Das Schwarze Auge zurückkehre. Manchmal hängen wir die Silvesterparty auch gleich noch mit dran.

Die Helden der Weihnacht

Zu unseren regelmäßigen Gästen gehört dabei unsere liebe Artdirektorin Nadine Schäkel, die während der Spielrunden dann auch schon mal den Skizzenblock zückt und unsere Charaktere auf Papier bannt. Mal als Chibis wie bei Ewiger Hass, mal eher klassisch, wie meinen Force-sensitiven Schmuggler, den ich am Rande des Imperiums bei Star Wars spiele, oder meinen Inspektor A.D. von der Connetablia Criminalis Capitale (der Vinsalter Kriminalpolizei), den ich in dem Flusslande Regionalabenteuer Ketten für die Ewigkeit gespielt habe.

Was haben Piraten und Game Design gemeinsam?

Cover Savage Worlds

Vorletztes Jahr hatten wir sehr viel Spaß mit der Abenteueredition von Savage Worlds als wir in fünf Tagen (und Nächten) am Stück die komplette 50 Fathoms Piraten-Kampagne von Shane Lacy Hensley durchgespielt haben – Shane ist übrigens nicht nur ein total netter und cooler Typ und Spielleiter – und Abenteuerautor(!), sondern auch der Schöpfer von Savage Worlds als System. Er hatte seine Finger außerdem bei der Entwicklung von TORG: Eternity mit im Spiel.

Ich erinnere mich noch daran, wie ich ihn auf der GenCon in den USA kennengelernt habe, da bin ich quasi mit der Tür ins Haus gefallen und habe ihm wortreich erzählt, wie cool ich seinen Essay über Game Design am Beispiel des Designs von Savage Worlds fand.

(Den Artikel gab es früher mal auf der Webseite von Pinnacle Entertainment, Shanes Firma, bei der Savage Worlds im Original erscheint. Im Moment ist der Artikel aber nicht online und so wie er damals in den frühen 2000ern verfasst wurde, würde Shane ihn heute auch nicht mehr schreiben. Vielleicht überarbeitet er ihn ja irgendwann noch mal… oder ihr schaut schonmal, was die Wayback Machine für euch findet!)

Letztes Jahr blieben wir dem Piratensetting treu und haben uns mit einer Roh-Version von HeXXen 1733: Davy Jones Kiste noch in Form einer Worddatei und dem Segen des HeXXenmeisters Mirko Bader in Abenteuer in der Karibik gestürzt. Wer sich mit HeXXen 1733 auskennt: mir hat mein Fechter-Eiferer mit einer Kombination aus Fechtwaffe + Motivation Dominant (wichtig für die Ideen!) + Teufelsaustreibung + Gesegnete Waffe + Teufelsbann sehr viel Spaß bereitet…

Kekse, Punsch und Gänsehaut

Dieses Jahr werden wir uns zunächst für einige Tage dem Thema Horror in den 1920ern widmen und ein Abenteuer aus der Cthulhu-Kampagne Die Masken des Nyarlathotep spielen. Danach werde ich mich dann an der Seite von Rafael Knop und einigen anderen mit einem meiner zahlreichen Magier-Helden für das Das Schwarze Auge in das Finale eines inoffiziellen Abenteuers von Jeanette Marsteller stürzen. (Seine Magierprofession ist mit dem Kodex der Helden nun auch endlich allgemein verfügbar – zumindest für die Vorbesteller aus dem Collector’s Club, die das Vorab-PDF schon haben. Wenn er gefragt wird, wo er ausgebildet wurde, antwortet er in der Regel „In Mend… licum“ …)

Statue von den Alhani aus Das Schwarze Auge
Illustration von Elif Siebenpfeiffer

Wir haben noch im Lockdown mit dem Abenteuer begonnen, kamen aber immer nur sehr unregelmäßig zum Spielen und das auch nur online. Für das Finale haben wir uns aber für eine Präsenzrunde entschieden. Bei dem Abenteuer gibt es auf jeden Fall einen wichtigen Zusammenhang mit einigen von Jeanettes bereits veröffentlichten Werken (vier an der Zahl, um genau zu sein, und die beiden „spielbaren“ habe ich natürlich mit demselben Magier gespielt). Wer weiß, vielleicht ist das Abenteuer ja so gut, dass es irgendwann auch mal offiziell erscheint…

Wir werden sehen …

Bis dahin wünsche ich dir eine schöne Weihnachtszeit, eine tolle Zeit zwischen den Jahren und einen guten Rutsch ins neue Jahr – alles mit möglichst vielen Gelegenheiten, abenteuerliche und phantastische Stunden mit unser aller liebstem Hobby verbringen zu können!

Euer Niko von der DSA-Redaktion

Zoe Adamietz
ÜBER DEN/DIE AUTORIN

Ergründet Antworten auf die großen Fragen des Redaktionsdaseins: Mache ich ein Buch darüber, und wenn ja: wie viele? Neben der Entwicklung von Spielhilfen für Das Schwarze Auge beschäftigt sie sich vor allem mit Konzeptarbeit, Fan-Feedback, Social Media und dem Collector’s Club.

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