Totenhunger – von Nina Schwenzl
Totenhunger ist der erste Roman in der Welt von HeXXen 1733. Autorin Nina Schwenzl hat sich ein paar Gedanken zu dem Roman gemacht und beleuchtet den mitunter steinigen, aber am Ende befriedigenden Schaffensprozess.
Nina: „Der Roman war ursprünglich in dieser Form gar nicht geplant. Zu Beginn durfte ich mit HeXXen-Autor Philipp Baas zusammen einige ,Tierchen‘ im Handbuch der Parazoologie erfinden und beschreiben. Eine Arbeit, an der ich sehr viel Spaß hatte. (Ich liebe Fabelwesen. Jeder Grund, um Bücher über Tatzelwürmer und Einhörner aus der Bibliothek zu entleihen, ist mir recht!). Daran anknüpfend kam dann eine parazoologische Kurzgeschichte. Die Kurzgeschichte war zu lang. Quasi eine Langgeschichte.
Natürlich. Alles, was ich schreibe, ist zu lang. Das ist, was ich tue. Trotzdem war ich ein bisschen traurig, als ich die Langgeschichte abgegeben hatte – die Charaktere hatten noch so viel Leben übrig! Deshalb war ich auch sofort an Bord, als Mirko ein paar Wochen darauf fragte, ob ich nicht ein Heldenbrevier zur Parazoologie schreiben wolle. Ich dachte, so könnte ich noch ein bisschen mehr Zeit mit Ferdinand, Karl und Friederike verbringen – den Protagonisten aus der Langgeschichte. (Anm. d. Red.: Die von Nina erwähnte Kurzgeschichte über ein störrisches Einhorn wird voraussichtlich ungekürzt im Archiv des Wächterbundes 6 erscheinen.)
Zu lang, viel zu lang …
Und Junge, Junge, haben wir jetzt Zeit miteinander verbracht. Denn auch mein erster Entwurf des Breviers war, natürlich, ihr ahnt es: zu lang. In der Tat war er so lang, dass Mirko schließlich meinte: Entweder kürzen wir jetzt die Hälfte und es wird ein Brevier, oder du schreibst das Doppelte und es wird ein Roman. Da ich nur eine Sache mehr verabscheue, als zu kürzen – und das ist, gekürzt zu werden 🙂 – tat ich, was jeder Schreiberling in einer solchen Situation tut: Ich bekam eine Schaffenskrise, trank eine Flasche Wein, raufte mir die Haare und nervte zwei Wochen lang alle meine Freunde. Solange mit möglichen Szenarien, bis kaum einer mehr zuhören wollte.
Und dann setzte ich mich hin und schrieb das Doppelte. Und so ist der Roman entstanden. Ich hätte immer noch mehr erzählen können, aber die Charaktere und ich haben jetzt ein knappes halbes Jahr fast jede freie Minute miteinander verbracht, und eine Pause wird uns allen guttun. Sie können auf Weltreise gehen, und ich kann mich zusammen mit Pia Kasper einem weiteren Projekt widmen. (Anm. d. Red.: So viel sei verraten, Nina und Pia arbeiten derzeit an einem Regionalia-Band zu einer der spannendsten Städte in der Welt von HeXXen 1733).
Im Nachhinein bin ich trotz allem froh, umgeschrieben gewollt gemusst zu haben. Zum einen wäre Friederike, meine starke Frau unter einem Haufen von Männern, sonst in der Rolle einer Nebenfigur stecken geblieben, da ich ihr keinen Raum zum Wachsen hätte geben können. So konnte sie endlich werden, wer sie ist. Zum anderen hätte ich im Heldenbrevier Francisco nicht getroffen, und ich hätte ihn doch sehr vermisst.
Vom Jäger zum Gejagten
Zum Inhalt des Buchs will ich nicht zu viel verraten – ich bin sicher, jemand, der in solchen Dingen begabter ist als ich, hat einen vorzüglichen Klappentext geschrieben. In aller Kürze geht es um eine Gruppe von Parazoologen, die mit einer Reihe seltsamer Mordfälle konfrontiert werden, und bei dem Versuch, herauszufinden, was wirklich vor sich geht, allmählich von Jägern zu Gejagten werden. Aber eigentlich ist es eine Geschichte dreier Freunde, die sich bemühen, in einer Welt, die viel Schreckliches zu bieten hat, irgendwie zu bestehen – und dabei manchmal sogar noch etwas zu Lachen zu haben.
Ich hoffe, ihr habt Spaß dabei, ihnen auf ihrem Weg zu folgen, und schließt sie irgendwo unterwegs genauso ins Herz wie ich.“
Der Roman Totenhunger ist aktuell noch bis Ende Januar im Collector’s Club vorbestellbar, kann danach über den F-Shop bezogen werden.
Euer HeXXenmeister Mirko