Opfergang -Tage der Leuin 2 – Werkstattbericht

Bald ist es soweit: das lange erwartete zweite Abenteuer zur Lage der Rondrakirche im Horasreich erscheint. Der Ausgang von Opfergang – Tage der Leuin 2 liegt in eurer Hand, denn allein von euren Entscheidungen hängt ab, was für ein Mann die Kirche im Horasreich künftig führen wird. In unserem Werkstattbericht lässt euch Autorin Jeanette Marsteller einen Blick hinter die Kulissen der Entstehung des neuen Das Schwarze Auge 5-Abenteuers werfen.

Opfergang – der Name ist nicht nur sehr rondragefällig, sondern auch ziemlich passend für ein Abenteuer, auf das so mancher Fan seit Jahren gewartet hat. Organisatorische Verschiebungen forderten immer wieder neue Opfer, und das Abenteuer wandelte seine Gestalt mehrfach, bis es zu dem wurde, was ihr bald am Spieltisch erleben könnt. Eine Zeit lang war das Abenteuer im Heldenwerk-Format geplant, dann als Unplugged-Spielrunde mit Gästen in unserem HQ in Waldems (was durch eine gewisse Pandemie nicht mehr umsetzbar erschien).

Die lange Wartezeit hat das Projekt reifen lassen, nicht zuletzt, weil sich mir dadurch die Chance bot, die Idee letztlich mit der Hilfe von meinem Co-Autor Rafael Knop umzusetzen. Unsere kreative Synergie, von der Community oft beschworen, konnte jetzt endlich in ein gemeinsames Abenteuer fließen, und wir hoffen, dass unsere Zusammenarbeit im Geiste der Alveransleuin der Geschichte eine besondere Tiefe verleiht.

Das Abenteuer Opfergang – Tage der Leuin 2 ist eine thematische Fortsetzung von Gekreuzte Klingen – Tage der Leuin 1, kann aber auch unabhängig davon einzeln gespielt werden. Alle relevanten Vorkenntnisse zum Hintergrund sind im Abenteuer enthalten.

Ein Abenteuer für spezielle Helden

Bei Opfergang – Tage der Leuin 2 geht es darum, euch die Möglichkeit zu geben, eine besondere Beziehung zu einer Meisterperson aufzubauen, die in Zukunft wichtig für Aventurien sein wird: Romur von Schreyen, Meister der Senne Altes Reich, Seneschall des Ordens der Heiligen Ardare zu Arivor.

Und diese Aufgabe führte meinen Co-Autor Rafael und mich auch gleich zum ersten Dilemma: Wie schafft man es, die tiefgreifende persönliche Entwicklung einer Nicht-Spieler-Figur am Spieltisch umzusetzen, sodass die Spieler sich nicht nur als Zuschauer fühlen? Wie kann die Spielleiterin ihre Heldengruppe in eine Geschichte über Verlust, Aufopferung und innere Zerrissenheit ziehen, ohne dass der Spaß am Spieltisch verloren geht?

Die Antwort ist, dass Opfergang – Tage der Leuin 2 ein ungewöhnliches Abenteuer werden musste. Eines, dass für nur eine Handvoll Helden passend ist und sein kann, denn nicht jeder wäre bereit, einem Rondra-Hochgeweihten auf ein Alveranskommando zu folgen. Doch genau diese bedeutungsschwere Atmosphäre, diese Mischung aus Loyalität und Opferbereitschaft, war uns als zentrales Element des Rondraglaubens wichtig.

Deshalb haben wir uns entschieden, dem Abenteuer sechs spielfertige Archetypen beizulegen, ähnlich wie bei einem Abenteuer der Reihe Auf ins Abenteuer. Im Unterschied zu jener Reihe handelt es sich allerdings nicht um junge Helden mit recht wenig Erfahrung, sondern Veteranen ihrer Zunft sind, die mit 1.700 AP generiert wurden. Sie alle verbindet eine persönliche Geschichte mit Romur, und jeder von ihnen hat andere Ansichten zum Glauben, zur Politik und zu dem, was am Ende wirklich zählt. Es ist auch möglich, eigene Helden ins Abenteuer zu führen, allerdings sollte euch dann bewusst sein, dass dieser Opfergang möglicherweise ihr letzter wird. Nicht jede Geschichte hat einen glücklichen Ausgang…

Das Dilemma eines Helden

Dieser Gedanke führt uns zum zweiten Dilemma, dem Rafael und ich uns stellen mussten: dem Dilemma an sich, nämlich dem, das ihr als Spieler letztlich lösen sollt. In Gekreuzte Klingen – Tage der Leuin 1 konntet ihr beeinflussen, wie Ancuiras Alfaran sich zwischen den Forderungen des Horas‘ (seines Neffen und weltlichen Lehnsherrn) und denen Romurs (seines kirchlichen Vorgesetzten) entscheidet. Über eine Abstimmung auf unseren Social Media-Kanälen wähltet ihr den diplomatischen Mittelweg – Ancuiras übertrug seine Herrschaft über Arivor an eine Truchsessin und verließ das Horasreich. Diese Entscheidung war weise.

Zu weise für meinen Geschmack.

Ein echtes Dilemma tut weh. Ein echtes Dilemma hat keine gute Lösung, weil jeder Ausgang unerwünschte Konsequenzen mit sich bringt. Es geht nicht darum, mit Gerissenheit den einen geschickten Ausweg zu finden, der alles in Wohlwollen auflöst – es geht darum, im Angesicht bitterer Realitäten die Entscheidung zu treffen, mit der man am besten leben kann. Es geht darum, Opfer zu bringen. Das ist die Idee hinter Teil 2 der Tage der Leuin-Reihe.

Wie heldenhaft bist Du wirklich?

Mein Co-Autor Rafael und ich haben uns bemüht, ein Szenario zu erschaffen, in dem Tapferkeit und Selbstlosigkeit einen Kontrast zu Verrat und Leid bilden. Eure Helden sollen nicht die Welt retten, sondern schwierige Entscheidungen treffen: wie lösen sie scheinbar unlösbare Probleme? Wenn ein Opfer unvermeidbar ist, wer soll es erbringen, und wer hat das Recht, darüber zu entscheiden? Eure Helden werden das Zünglein an der Waage sein, das Romur von Schreyen in die eine oder andere Richtung bewegt. Es sind nicht eure ruhmreichen Erfolge, eure hochtrabenden Titel oder eure glänzenden Waffen, die euch zu Helden machen. Was zählt ist, was ihr tut, wenn, wenn jeder Ausweg mit Opfern gepflastert ist. Welchen Pfad zeigt ihr dem Hochgeweihten Rondras auf?

Begebt euch mit Romur auf den Opfergang und entscheidet selbst, was die Lehren Rondras im Herzen wirklich bedeuten. Es ist an euch, in den Fußstapfen legendärer Märtyrer wie Aldare oder Thalionmel zu treten.

Bestelle das Abenteuer bis zum 09. November im Collector’s Club vor und sichere dir ein gratis Vorab-PDF. Damit hast du außerdem die Gelegenheit und vor dem Druck Feedback zu geben, das wir berücksichtigen, und Collector’s Points sammeln, mit denen du Zugang zu exklusiven Produkten erhältst!

Für Rondra!

Eure Jeanette Marsteller