Die Sandwürmer — von Plankton, Sandforellen und großen Monstern
Wetten, diese Dinge wusstest du noch nicht über die kolossalen Sandwürmer aus dem Dune-Universum.
Kein Lebewesen im gesamten Imperium ist so beeindruckend wie der Sandwurm. Das Zusammenspiel der Evolution, das notwendig war, um so etwas zu erschaffen, übersteigt alles, was die meisten Wissenschaftler begreifen können – auch ohne die ungewöhnliche, kaum erforschte und tiefgehende Beziehung zwischen den Sandwürmern und dem Gewürz.
Diese kolossalen Kreaturen bestimmen jedes Leben auf dem Planeten. Wie wichtig sie wirklich sind, versteht außer den weisesten Fremen und imperialen Planetologen kaum jemand. Woher die Sandwürmer kamen oder ob sie schon immer auf Arrakis zu Hause waren, ist unbekannt.
Nichtsdestotrotz ist er für die Fremen ein wichtiger Bestandteil ihrer Kultur und Religion. Kein anderer versteht den titanischen Wurm so gut, wie das Wüstenvolk, das auf Arrakis einst seine neue Heimat gefunden hat. Man kann dieses wilde Wüstenvolk nicht verstehen, ohne den Lebenszyklus des von ihnen verehrten Sandwurms zu kennen.
Und der Lebenszyklus eines Sandwurmes ist enorm und geprägt von verschiedenen Entwicklungsstadien. Von der fast schon niedlichen Sandforelle bis hin zum Shai-Hulud, dem erwachsenen Sandwurm, durchläuft der Kriecher, bis zum Ende seines Lebens, drei ganze Stadien, die über Hunderte Jahre andauern. Dabei ist der gesamte Prozess ein in sich geschlossener Kreislauf.
Die Wichtigkeit des Sandwurms beginnt bereits im Larven-Alter: der Sandforelle. Sandforellen sind so alltäglich, dass Kinder in den Siedlungen der Fremen oft mit ihnen spielen, als wären sie einfache Schädlinge. Die Sandforelle sucht nach Wasser, wo immer sie es finden kann. Sie bewegt sich durch eine einfache Krümmung ihres Gewebes durch den Sand, zappelt und drängt sich an die Stelle, an der sich Feuchtigkeit befindet. Sandforellen sammeln sich in Gruppen, wobei sich die winzigen Wimpernkämme entlang ihrer Außenkämme zusammenschließen und lebende Schilde bilden, um die Feuchtigkeit einzukapseln und die späteren Phasen ihrer Metamorphose vor versehentlichem Kontakt mit Wasser zu schützen, das für diese tödlich wäre. Auf diese Weise halten die Sandforellen die Wüsten „trocken“.
Doch warum ist der Sandwurm so wichtig für Arrakis?
Tief unter der Oberfläche von Arrakis können sich Pilze wie Plankton sammeln und Kolonien bilden, die im Vergleich zum umgebenden Sand und Boden relativ viel Feuchtigkeit enthalten. Wenn sie zufällig einem jungen Sandwurm ausgesetzt werden, bildet die Kombination aus Feuchtigkeit, Pilzwachstum und den Ausscheidungen des jungen Sandwurms Gewürz-Konzentrationen, die ‚Vorgewürzmassen‘ genannt werden.
Die Reaktion dieser Stoffe erzeugt Druck, während sie sich ausdehnt und dabei durch den Sand an die Oberfläche steigt. Die dabei entstehende Feuchtigkeit lockt Sandforellen in großer Zahl an. Wenn die Vorgewürzmasse schließlich durch die Oberfläche bricht, verursacht der resultierende Ausbruch von Kohlendioxid und Wasserdampf die sogenannten „Gewürzeruption“, eine Explosion, die Millionen dieser Sandforellen sofort tötet.
Durch die plötzliche und heftige Einwirkung von Sauerstoff, Hitze und Sonnenlicht verwandelt sich die Vorgewürzmasse chemisch in die Gewürzmelange, die auf die Oberfläche niederregnet, um später von den überlebenden Sandforellen verzehrt zu werden.
Diese Gewürzmelange ist für alle Beteiligten der Hauptgrund des Konfliktes, zwischen den Würmern, die die Melange zum Leben benötigen, den Fremen, die das Gleichgewicht zwischen Gewürz und Wurm schützen und die Eindringlinge, die den Planeten ausbeuten, vertreiben wollen. Und letztlich den Häusern, den Invasoren, die mit dem Gewürz unter anderem Geschäfte machen.
Die wenigen Sandforellen, die diese Gewürzeruption überleben, schließen sich zusammen, ruhen für etwa sechs Jahre und gehen dabei in die nächste Phase ihres Wachstums über: Sie werden zu einem kleinen Sandwurm von fast drei Metern Länge, der den Zyklus der Entwicklung von Gewürz und Sandwürmern fortsetzt.
Wenn der ausgewachsene Sandwurm schließlich stirbt, zerfällt er normalerweise, aber die Sandforellen, die ihn umhüllen, kehren in den Sand zurück und beginnen ein neues Leben, um den seltsamen Zyklus fortzusetzen.
Wenn du mehr über den faszinierenden Lebenszyklus des Shai-Hulud wissen, oder tiefer in die Welt von Arrakis eintauchen willst, dann empfehle ich dir Dune: Abenteuer im Imperium — Sand und Staub, den Quellenband zu Arrakis.
Mit wurmigen Grüßen, eure Katharina Wagner.
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