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Das Mokoscha-Vademecum — Ein Werkstattbericht

27. September 2023

Einer für alle – alle für die Sippe! Mokoscha ist die Göttin der Norbarden, einem fahrenden Volk, das hauptsächlich im Bornland zu verorten ist. Doch darüber hinaus ist gar nicht so viel über die Bienengöttin bekannt. Oder doch? Was meinen die Norbarden, wenn sie sagen “Wir sind Mokoscha”? Kann eine tote Göttin Macht haben und warum steht die Gemeinschaft über allem?

Die Autoren Claas Rhodgeß, Diana Rahfoth, Lisa Schaude und Michael Mohr geben euch in diesem Artikel einen Einblick in die Entstehung des Vademecums, sich aufgetane Hindernisse und was euch erwartet.

Coverillustration von Nadine Schäkel

Das Mokoscha-Vademecum behandelt ausführlich die wenig verbreitete Religion zur Bienengöttin Mokoscha. Dabei bietet es nicht nur reichhaltige neue Ideen, Ausgestaltungsempfehlungen und Interpretationen zu bisherigen Setzungen für Norbardenspieler aller Art! Das Büchlein richtet sich ingame vornehmlich an Vertreter anderer Religionen, denn einem Norbarden muss man Mokoscha nicht erklären. Die Norbarden oder Alhanier, wie sie sich heute in ihrer Sprache häufig noch immer selbst nennen, wollen verstanden werden. Gerade jetzt, in Zeiten des Umbruchs im Bornland, nach dem großen, langen Winter.

»Spannend war, während der Arbeit am Vademecum so viel Neues über die Norbarden zu erfahren. Dabei hat es mir nicht nur ihr Zusammenhalt, sondern auch ihr Durchhaltevermögen angetan. Wohlwissend, dass ihnen in ihrer Geschichte oft übel mitgespielt wurde, glauben sie dennoch fest an ihren Weg und Vertrauen ins Prinzip Mokoscha.«

Autor Claas Rhodgeß

Wie stehen die Norbarden zu ihrer Göttin? Wo wird Mokoscha angebetet? Wie treibt man mokoschagefällig Handel? Was geschieht nach dem Tod und was hat es eigentlich mit dem ganzen Gefeiere auf sich? Das Vademecum enthält neben der Mythologie zu Mokoschas Hintergründen auch geschichtliche Abrisse und die Rolle der Bienengöttin im Wandel der Zeiten. Die Gemeinschaft des Bienenstocks wird vorgestellt, ihre Meschpoche als Herz der Gemeinschaft, die Tugenden der Bienengöttin und mehr wird im Band behandelt.

Illustration von Sebastian Watzlawek

Ein Norbardenvademecum?

Obwohl es nicht unser Ziel war, ein Imkerhandbuch zu schreiben, fiel einiges an Recherchezeit auf alles rund um die Biene. Die Lebensweise von Mokoschas heiligem Tier ist in vielerlei Hinsicht Vorbild für das Zusammenleben der Norbarden, deswegen mussten wir uns alle ein Stück weit zu Bienenexperten weiterbilden.

»Mir haben es zu Mokoscha – wie meistens – Mythologie und Historie angetan, die alten Al’Hani, die Biene als Schöpfergottheit und die heutigen Verehrungsformen in südlichen Gefilden. Ich liebe es, wenn Überreste der Vergangenheit in modifizierter Form überraschenderweise noch irgendwo existieren und entdeckt werden können.«

Autorin Diana Rahfoth
Illustration von Luisa Preißler

Eine Herausforderung war für uns die Problematik, nicht zu stark in die Richtung eines “Norbardenvademecum” abzudriften. Mokoscha ist tief im Alltag der alhanischen Nachfahren verwurzelt und somit Glaube und Kultur eng miteinander verbunden. Aber nicht nur die Bienengöttin, sondern auch Heshinja spielt zu gleichen Teilen eine Rolle. So war es knifflig, die Schlangengöttin in angemessener Weise anzuerkennen und den Fokus trotzdem treu bei Mokoscha zu lassen. Die Inhalte durften weder unvollständig noch lückenhaft wirken – oft gar nicht so einfach!

Am Ende mussten wir insgesamt recht viel streichen, weil wir in unserem Bieneneifer viel zu viel Inhalt für das kleine Büchlein erarbeitet hatten.

Gemeinschaft über allem

Eine Mokoschakirche existiert nicht – zumindest nicht in dem Sinne wie wir es von den Zwölfgöttern kennen. Der einzige Tempel in Festum stellt einen Ort des Austauschs, der Organisation und der Versammlung dar, denn eine Kultstätte benötigen die Norbarden nicht, um mit ihrer Göttin in Kontakt zu treten. Schließlich steckt sie in jedem von ihnen, darüber hinaus sogar in jedem lebenden Wesen! Du kannst sie mit deinem Verhalten stärken und gleichzeitig hilft sie auch dir, wenn du es zulässt. Auch ohne Mittler zwischen Göttin und Gläubigen verbindet der Mokoschaglaube die unterschiedlichen Sippen der Norbarden zu einer kulturellen Gemeinschaft, mögen sie auch noch so weit voneinander entfernt leben.

»Ich muss gestehen: In unseren Runden kamen die Norbarden immer zu kurz. Mehr als die lustigen Wagenbewohner mit dem locker sitzenden Meskinnesfläschchen waren sie selten. Darum war es eine Megagelegenheit, nicht nur das faszinierende Völkchen im Detail kennenzulernen, sondern auch für Aventurien ein kleines Stückchen mitzuwirken. Hussah!«

Autor Michael Mohr
Illustration von Luisa Preißler

Dreh- und Angelpunkt des Glaubens an die Geflügelte Göttin ist die Gemeinschaft. So gut wie jeder ihrer Aspekte knüpft in irgendeiner Art und Weise an diesen Umstand an – Verbundenheit und Zusammenhalt der Sippengesellschaft bilden das Fundament der norbardischen Kultur. Ohne Miteinander und gegenseitigem Austausch ist beispielsweise mokoschagefälliger Handel unmöglich. Die Heilkunst verfolgt stets das Ziel, jemandem in Not zu helfen. Selbst Fleiß und Eifer tragen zur Schaffung und Aufrechterhaltung einer funktionierenden Gemeinschaft bei.

Der Glaube an Mokoscha durchdringt den Alltag der Norbarden so stark, dass die Göttin in jeglichen Ecken des Lebens zu finden ist. Deshalb beinhaltet der Band auch profane Themen, die man der Großen Biene ohne Kontext so vielleicht gar nicht zuordnen würde. Aber wie die Alhanier gerne sagen: Mokoscha ist überall!

»Mein Spielerherz gehörte von Anfang an Charakterkonzepten, die in einer Gemeinschaft aufblühen – somit stellt der Mokoschaglaube der Norbarden für mich eines der schönsten spirituellen Konzepte in der Welt des Schwarzen Auges dar. Besonders die innige Beziehung zwischen Göttin und Gläubigen hat mich gepackt und fasziniert.«

Autorin Lisa Schaude

Die Allgütige eröffnet jedem einen Zugang zu ihrer Gemeinschaft, sie beschränkt sich mitnichten auf das Norbardenvolk! Die Menschen Aventuriens müssen diesen Glauben nur erstmal kennen, damit er sie stärken kann.

Illustration von Lars Weiler

In unserem 160-seitigen Büchlein findest du neben all diesen Themen auch Hinweise dazu, wie man mokoschagläubige Helden am Spieltisch zum Leben erwecken kann. Mit seinem handlichen A6-Format kannst du es bequem auf alle deine fleißigen Abenteuern mitnehmen! Und inspirierende Illustrationen enthält es ebenso!


Das Mokoscha-Vademecum wurde als Teil des Crowdfundings zur neuen Das Schwarze Auge Regionalspielhilfe Die Winterwacht – Das Bornland und die Walberge finanziert. Bald auch im regulären Handel erhältlich!

[Wichtig: Zum Zeitpunkt dieses Blogartikels sind die Illustrationen für den Band noch in Arbeit. Darum haben wir thematisch passende Illustrationen für diesen Artikel ausgewählt, die jedoch im schwarz-weiß gestalteten Mokoscha-Vademecum nicht enthalten sind!]

Mit summendem Gruß,
Lisa, Mike, Claas und Diana

Zoe Adamietz
ÜBER DEN/DIE AUTORIN

Ergründet Antworten auf die großen Fragen des Redaktionsdaseins: Mache ich ein Buch darüber, und wenn ja: wie viele? Neben der Entwicklung von Spielhilfen für Das Schwarze Auge beschäftigt sie sich vor allem mit Konzeptarbeit, Fan-Feedback, Social Media und dem Collector’s Club.

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